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voestalpine schließt Reparatur des Großhochofens am Standort Linz erfolgreich ab

27. September 2018 | 

Mit dem Abschluss der Generalsanierung des Großhochofens A hat die voestalpine Steel Division einen weiteren Schritt zur Erhöhung der Energie- und Ressourceneffizienz an ihrem Stahlstandort Linz gesetzt. Nach einer Reparaturphase von 111 Tagen hat das Aggregat, in dem zwei Drittel der gesamten Roheisenmenge von jährlich fünf Millionen Tonnen in Linz produziert werden, heute erfolgreich seinen Betrieb wiederaufgenommen. Im Zuge der sogenannten Zustellung – die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 180 Millionen Euro – kam es zu einer umfassenden Erneuerung des extrem verschleißfesten „Innenlebens“, gleichzeitig wurden auch sämtliche dem Hochofen zuzuordnende weitere Betriebsanlagen auf den letzten Stand der Technik gebracht. Weitgehend zeitgleich erfolgte die Zwischenreparatur an einem der beiden Hochöfen in Leoben-Donawitz.

Wolfgang Eder

Das umfassende Upgrading des Hochofens A ist eine wichtige Absicherung des Standortes Linz mit seinen rund 11.000 Mitarbeitern für das kommende Jahrzehnt. Gleichzeitig stellt der hohe technische Standard dieses Aggregats auch die Basis für die Belieferung unserer weiterverarbeitenden Werke mit hochqualitativen Stahlgüten dar.

Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG

Die von Juni bis September 2018 dauernde Zustellung des Großhochofens, der 1977 erbaut und zuletzt 2004 einem tiefgreifenden Upgrading unterzogen wurde, umfasste neben der Erneuerung des Feuerfestmaterials auch die Modernisierung sämtlicher peripherer Anlagen, wie Winderhitzer, Gasversorgung und Entstaubungssysteme. Der Fokus lag darüber hinaus auf der Installation neuer digitaler Mess- und Steuerungsinstrumente. Durch die frühzeitige Einbindung der Kunden und den konsequenten Aufbau eines entsprechenden Vormateriallagers konnte auch in der Reparaturphase die gewohnte Lieferperformance aufrechterhalten werden.

Digitalisierung für höhere Ressourceneffizienz

Herbert Eibensteiner

Bei der Modernisierung des Hochofens A haben wir sämtliche Prozessschritte auf den letzten Stand der Technik gebracht, um noch bessere Resultate hinsichtlich Ressourcenschonung und Materialeinsatz zu erzielen. Dafür nutzen wir auch gänzlich neue digitale Möglichkeiten.

Herbert Eibensteiner, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Leiter der Steel Division

Zu den implementierten Technologien zählen etwa 3D-Radar zur Ermittlung der optimalen Rohstoffverteilung oder automatisierte Temperaturmessung im Inneren des Hochofens. An der Vorbereitung und Umsetzung dieses Großprojektes arbeiteten rund 160 Mitarbeiter im Kernteam der voestalpine, während gleichzeitig über ein Jahr lang insgesamt 1.000 Personen auf der Baustelle beschäftigt waren. Für die Planung der Zustellung wurde eine spezielle Simulationssoftware eingesetzt, die den gesamte Anlagenbereich sowie Prozessszenarien digital abbildete. Dieses Tool wird künftig auch im laufenden Betrieb des Hochofens zur Anwendung kommen.

Hochofen-Zwischenreparatur in Leoben-Donawitz

Parallel zum Großprojekt in Linz wurde auch einer der beiden Hochöfen der Metal Engineering Division in Leoben-Donawitz einer Zwischenreparatur unterzogen. Nach 64 Arbeitstagen ging das Aggregat, das für rund die Hälfte der Roheisenproduktion von rund 1,5 Millionen Tonnen am steirischen Standort verantwortlich zeichnet, diese Woche wieder in den Normalbetrieb über. Die Kosten für die Reparatur, die dort routinemäßig alle vier Jahre an jedem der beiden Öfen durchgeführt wird, beliefen sich auf vergleichsweise niedrige 14 Millionen Euro.

Steel Division

Die Steel Division des voestalpine-Konzerns nimmt als umsatzstärkste Division der Gruppe die Qualitätsführerschaft bei höchstwertigem Stahlband und eine weltweit führende Position bei Grobblechen für anspruchsvollste Anwendungen sowie bei komplexen Großturbinengehäusen ein. Die Division ist erste Anlaufstelle namhafter Automobilhersteller und -zulieferer für strategische Produktentwicklungen und begleitet ihre Kunden global. Darüber hinaus ist sie einer der wichtigsten Partner der europäischen Hausgeräte- sowie der Maschinenbauindustrie. Für den Energiebereich fertigt sie Grobbleche, welche in der Öl- und Gasindustrie sowie bei erneuerbaren Energien, bei Anwendungen unter extremen Bedingungen – etwa für Tiefsee-Pipelines oder im Dauerfrostbereich – eingesetzt werden. Die Division betreibt in Corpus Christi, Texas, USA die weltweit modernste Direktreduktionsanlage, welche für Eigen- und Fremdbedarf höchstwertiges Vormaterial für die Stahlproduktion herstellt. Im Geschäftsjahr 2017/18 erzielte die Division einen Umsatz von 4,8 Mrd. Euro, ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 908 Mio. Euro und beschäftigte weltweit rund 11.000 Mitarbeiter. 

Der voestalpine-Konzern

Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen aus Stahl und anderen Metallen zählt sie zu den führenden Partnern der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie. Die voestalpine ist darüber hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie und im Spezialschienenbereich sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Im Geschäftsjahr 2017/18 erzielte der Konzern bei einem Umsatz von annähernd 13 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von knapp 2 Milliarden Euro und beschäftigte weltweit rund 51.600 Mitarbeiter.