Navigation überspringen
Zurück zur Übersicht

voestalpine erzielt bestes Halbjahresergebnis seit Lehman

8. November 2017 | 

Nachdem die voestalpine bereits im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres auf ein Ertragsniveau, das zuletzt nur vor Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 erreicht worden war, zurückgekehrt ist, konnte der Technologie- und Industriegüterkonzern die anhaltend positive wirtschaftliche Dynamik weiter nutzen und auch die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2017/18 (1. April bis 30. September 2017) mit einer signifikanten Umsatz- und Ergebnissteigerung gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres abschließen.

  • Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise endgültig bewältigt
  • Verstärkte Konjunkturdynamik insbesondere in Europa unterstützt die positive Entwicklung
  • Umsatz steigt in den ersten 6 Monaten im Jahresvergleich um 16,5 % von 5,4 auf 6,3 Mrd. EUR
  • Operatives Ergebnis (EBITDA) legt um 37,5 % von 705 auf 969 Mio. EUR zu
  • EBIT-Steigerung um 58,4 % von 369 auf 584 Mio. EUR
  • Ergebnis vor und nach Steuern jeweils um rund zwei Drittel erhöht
  • Gearing-Ratio im Jahresvergleich von 60,1 % auf 53,5 % verbessert
  • Mitarbeiteranzahl zum 30. September 2017 um weitere 3,8 % auf neuen Höchststand von 50.638 Beschäftigten (FTE) gestiegen
  • Errichtung des weltweit modernsten Edelstahlwerkes in Kapfenberg beschlossen
Wolfgang Eder

Der spürbare konjunkturelle Aufwärtstrend insbesondere in Europa in Kombination mit der ungebrochen hohen Nachfrage aus unseren Hauptkundensegmenten, allen voran der Automobilindustrie, führte in den letzten sechs Monaten zum besten Halbjahresergebnis seit Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise vor rund neun Jahren.

Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG

Neben einer gegenüber dem Vorjahr generell wesentlich verbesserten Preissituation trugen insbesondere eine hervorragende Auftragslage sowie die konsequente Weiterentwicklung hochspezialisierter Produkt- und Systemlösungen des Konzerns zur positiven Entwicklung bei. Vor allem am Commodity-orientierten Stahl-Spotmarkt konjunkturunterstützend wirkte die erfolgreiche Implementierung von Anti-Dumping-Maßnahmen in der Europäischen Union. Indirekt profitierte davon auch die auf Kontraktgeschäfte im Hochqualitätsbereich ausgerichtete Steel Division des Konzerns, die damit auch die stärksten Zuwächse im Jahresvergleich ausweist. Gleichzeitig trugen auch die Verarbeitungsdivisionen mit konsequenter internationaler Expansion und kontinuierlichem Wachstum sowohl auf der Umsatz- als auch auf der Ergebnisseite zur hervorragenden Entwicklung bei.

Deutliche Zuwächse bei Umsatz und in allen Ergebniskategorien

Der voestalpine-Konzern konnte den Umsatz von 5,4 Mrd. EUR in den ersten 6 Monaten des Vorjahres um 16,5 % auf 6,3 Mrd. EUR im ersten Halbjahr 2017/18 steigern. Das operative Ergebnis (EBITDA) erhöhte sich von 705 Mio. EUR auf aktuell 969 Mio. EUR, was einem Zuwachs von 37,5 % entspricht. Die EBITDA-Marge kam bei 15,4 % zu liegen und überstieg damit abermals – wie schon nach dem ersten Quartal 2017/18 – deutlich die strategische Zielmarke des Konzerns von 14 % (für das Geschäftsjahr 2020/21). Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 58,4 % von 369 Mio. EUR im Vorjahr auf 584 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2017/18. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich um 64,9 % von 311 Mio. EUR auf 514 Mio. EUR. Noch signifikanter stieg das Ergebnis nach Steuern (Bilanzergebnis), nämlich um 66,4 % auf 389 Mio. EUR (Vorjahr: 234 Mio. EUR).

Spitzenwerte auch bei Eigenkapital und Mitarbeitern

Das Eigenkapital lag über das 1. Halbjahr 2017/18 stabil bei 6,2 Mrd. EUR, dies entspricht einem Plus von 10,2 % im Jahresvergleich und einer Steigerung um rund 2,0 % gegenüber dem Bilanzstichtag des Geschäftsjahres 2016/17 (31.03.2017). Die Nettofinanzverschuldung im Ausmaß von 3,3 Mrd. EUR konnte im 12-Monatsvergleich leicht abgebaut werden (-1,8 %); im Vergleich zum Bilanzstichtag des letzten Geschäftsjahres (3,2 Mrd. EUR) zeigt die Entwicklung vor allem aufgrund der zwischenzeitlich erfolgten Dividendenausschüttung von knapp über 200 Mio. EUR einen leichten Anstieg. Die konsequente Wachstumsstrategie des voestalpine-Konzerns ließ die Anzahl der Beschäftigten im ersten Halbjahr auf die Rekordzahl von 50.638 Mitarbeitern (FTE) ansteigen – ein Zuwachs von 3,8 %.

Zukunftsweisendes Investitionsprojekt in Kapfenberg gestartet

Die Investitionen erreichten im ersten Halbjahr 2017/18 mit 338 Mio. EUR erstmals seit langem „nur“ einen unter dem Abschreibungsniveau liegenden Wert, was vor allem auf den erfolgreichen Abschluss einzelner großer Investitionsprojekte der letzten Jahre, wie etwa der Direktreduktionsanlage in Texas, USA oder des neuen, voll digitalisierten Drahtwalzwerkes in Donawitz, Österreich zurückzuführen ist. „Wir holen gleichsam Luft für den nächsten Technologieschub in der ersten Hälfte der 2020er-Jahre“, so CEO Wolfgang Eder. Unabhängig davon werden die Internationalisierungsstrategie mit den Schwerpunktmärkten China und Nordamerika sowie permanente Investitionen in Zukunftstechnologien auch weiterhin konsequent umgesetzt. So wurde Ende September 2017 für den Standort Kapfenberg, Österreich der Bau des modernsten Edelstahlwerkes der Welt beschlossen. „Diese Großinvestition mit einem Gesamtaufwand von 330 bis 350 Millionen Euro wird die Basis für die Erhaltung von über 3.000 Arbeitsplätzen in der Steiermark sein und unsere Technologieführerschaft im Bereich Hochleistungswerkstoffe langfristig absichern“, so Eder weiter. Die Inbetriebnahme ist für 2021 geplant.

Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr

Die globale Konjunkturentwicklung war in den vergangenen Monaten durch eine vergleichsweise hohe Stabilität bei insgesamt positiver Grundtendenz geprägt. Bemerkenswert ist, dass sich derzeit der Einfluss kritischer politischer Entwicklungen auf das Wirtschaftsgeschehen in Grenzen hält – was sich allerdings rasch wieder ändern kann.

In den für den langfristigen Erfolg des voestalpine-Konzerns entscheidenden Industriesektoren verläuft die Entwicklung vielversprechend, so etwa in der Automobilindustrie mit den Zukunftsherausforderungen Elektromobilität und autonomes Fahren oder dem Konsumgüterbereich mit langfristig hohem Wachstumspotential in den Emerging Markets. Verstärkte Wachstumssignale kamen zuletzt auch aus einer Reihe von Regionen im Maschinenbau- und Bausektor, wogegen sich der klassische Energiebereich (Kraftwerksbau/elektrische Energie) immer mehr auf Entwicklungsmärkte beschränkt. Vor allem auf der Preisseite sollten Produkte für den Bereich Öl und Gas in den nächsten Quartalen erhebliches Potential nach oben bieten. Volatiler als zuletzt, aber immer noch deutlich auf Wachstum ausgerichtet ist die mittelfristige Entwicklung im Flugzeugbau einzuschätzen. Der Eisenbahnsektor dürfte – sowohl politisch als auch konjunkturell bedingt – in nächster Zeit durch regionale Unterschiede geprägt bleiben.

Wolfgang Eder

Vor dem Hintergrund der auch zu Beginn der 2. Hälfte des Geschäftsjahres 2017/18 unverändert positiven globalen Wachstumsaussichten erscheint die für das Gesamtgeschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr erwartete, deutlich positive Entwicklung von Umsatz und Ergebnis unverändert gut abgesichert.

Wolfgang Eder

Der voestalpine-Konzern

Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Technologie- und Industriegüterkonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen aus Stahl und anderen Metallen zählt sie zu den führenden Partnern der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie. Die voestalpine ist darüber hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie und im Spezialschienenbereich sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Im Geschäftsjahr 2016/17 erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 11,3 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 1,54 Milliarden Euro und beschäftigte weltweit rund 50.000 Mitarbeiter.