Navigation überspringen
Zurück zur Übersicht

voestalpine weitet Aktivitäten im 3D-Metalldruck auf Asien und Nordamerika aus – „Zukunftsbereich Additive Manufacturing“: Gesamtengagement 50 Millionen Euro

3. August 2017 | 

Nach dem erfolgreichen Start des voestalpine Additive Manufacturing Centers in Düsseldorf, Deutschland im vergangenen Jahr, setzt die High Performance Metals Division des voestalpine-Konzerns ihre internationale Expansion in dieser zukunftsweisenden Technologie konsequent fort: Erst im April 2017 ging ein weiteres Forschungszentrum für den 3D-Druck von hochkomplexen Metallteilen in Singapur in Betrieb; noch im August bzw. im kommenden Herbst folgt die Eröffnung von zwei weiteren Produktionsstätten in Taiwan und Kanada. Gleichzeitig investiert die voestalpine rund 20 Millionen Euro in die Erweiterung der Metallpulverherstellung für Additive Manufacturing bei ihren Tochtergesellschaften Böhler Edelstahl GmbH & Co KG, Österreich und Uddeholms AB, Schweden. Der Gesamtaufwand für die Realisierung der Additive-Manufacturing-Strategie beläuft sich auf rund 50 Millionen Euro.

Metal Additive Manufacturing – auch „3D-Druck“ genannt – revolutioniert die Metallverarbeitung wie kaum ein anderes Verfahren: Auf Basis digitaler Konstruktionsdaten ermöglicht es den schichtweisen Aufbau hochkomplexer Teile mit völlig neuen Formen und Funktionalitäten ohne Materialverlust. Als Werkstoff dient Metallpulver in unterschiedlicher Aufbereitung. Insbesondere in Branchen wie der Luft- und Raumfahrt, der Automobilindustrie, dem Werkzeugbau oder der Medizintechnik, in denen vielfach technisch sehr anspruchsvolle Spezialanfertigungen gefragt sind, bietet die additive Fertigung auf Metallbasis trotz erheblicher technischer Herausforderungen großes Zukunftspotenzial.

Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG

Schon heute nimmt die voestalpine mit ihrem Komplett-Know-how von der Herstellung des Metallpulvers über das Design bis zur Produktion von einbaufertigen Komponenten im 3D-Druckverfahren eine weltweite Vorreiterrolle ein. Durch den Aufbau neuer Forschungs- und Entwicklungszentren in außereuropäischen Wachstumsmärkten wollen wir unsere Aktivitäten auf diesem Gebiet konsequent weiter forcieren.

Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG

Regionale und technologische Erweiterung

Im September 2016 eröffnete die voestalpine in Düsseldorf das konzernale Kompetenzzentrum für Metal Additive Manufacturing, in dem mittlerweile 14, primär in der Entwicklung tätige Mitarbeiter beschäftigt sind. Vor rund vier Monaten erfolgte dann der erste Expansionsschritt nach Asien: Die Inbetriebnahme des voestalpine Additive Manufacturing Center Singapore Pte. Ltd bedeutet einerseits den Zugang zu diesem wachsenden Marktsegment im Wirtschaftsraum Südostasien und andererseits auch eine technologische Erweiterung zu den europäischen Aktivitäten. Während in Düsseldorf besonders fein strukturierte und gewichtssparende Kleinteile bzw. Werkzeuge hergestellt werden, spezialisiert sich das Team in Singapur auf die Produktion (und Reparatur) von Objekten mit einem Gewicht von bis zu 600 Kilogramm.

Franz Rotter, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Leiter der High Performance Metals Division

Unserer globalen Service-Strategie entsprechend etablieren wir unser Leistungsangebot im Bereich Metal Additive Manufacturing sukzessive in unmittelbarer Nähe zu unseren Kunden. Der Fokus liegt dabei auch auf der Anwendung unterschiedlicher additiver Fertigungsverfahren, um deren individuelle Anforderungen bestmöglich erfüllen zu können.

Franz Rotter, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Leiter der High Performance Metals Division

Taiwan und Toronto nächste Standorte

Mit dem voestalpine Technology Institute Asia wird noch im August 2017 in Taiwan die dritte unternehmenseigene Forschungseinrichtung für Metal Additive Manufacturing den Betrieb aufnehmen, ebenfalls mit einer eigenen, jene der übrigen Entwicklungszentren ergänzenden Technologie. Parallel dazu läuft in Toronto als dem ersten voestalpine-Standort für dieses Herstellungsverfahren im NAFTA-Raum ebenfalls bereits der Aufbau von Hightech-Metalldruckkapazitäten sowohl für Forschungs- als auch kommerzielle Zwecke an.

Millioneninvestitionen in Metallpulverproduktion

Um der steigenden Nachfrage nach höchstqualitativen Metallpulvern (z. B. auf Basis von Edelstählen, Werkzeugstählen, Nickelbasislegierungen oder Titan) für den Einsatz im 3D-Druck Rechnung zu tragen, investiert die voestalpine zudem verstärkt in den Ausbau der entsprechenden Kapazitäten bei den Konzerngesellschaften Böhler Edelstahl GmbH & Co KG, Kapfenberg, Österreich, und Uddeholms AB, Hagfors, Schweden. Nachdem erst 2016 modernste Verdüsungsanlagen zur Pulverproduktion an den beiden Standorten errichtet wurden, fließen derzeit insgesamt zusätzlich rund 20 Millionen Euro in weitere solche Aggregate. In enger Zusammenarbeit mit den neuen Forschungszentren werden so laufend innovative Pulversorten, die etwa noch höhere Korrosionsbeständigkeit oder Festigkeit für immer anspruchsvollere Einsatzbereiche aufweisen, entwickelt. Beide voestalpine-Produktionsgesellschaften profitieren dabei von langjähriger Erfahrung in der Erzeugung von Pulverstählen. Insgesamt investiert der voestalpine-Konzern damit derzeit in den Aufbau führender Kompetenz im Bereich von Metal Additive Manufacturing einen Betrag von rund 50 Millionen Euro.

High Performance Metals Division

Die High Performance Metals Division des voestalpine-Konzerns ist auf die Produktion und Verarbeitung von Hochleistungswerkstoffen und kundenspezifische Services, wie Wärmebehandlung, hochtechnologische Oberflächenbehandlung und additive Fertigungsverfahren fokussiert. Sie bietet ihren Kunden durch ihr einzigartiges Vertriebs- und Servicenetzwerk an rund 160 Standorten weltweit Materialverfügbarkeit und -bearbeitung sowie lokale Ansprechpartner. Die Division ist globaler Marktführer bei Werkzeugstahl und einer der führenden Anbieter von Schnellarbeitsstählen, Ventilstählen und anderen Produkten aus Spezialstählen, Pulverwerkstoffen, Nickelbasis-Legierungen sowie Titan. Wichtigste Kundensegmente sind die Bereiche Automobil, Öl- und Gasexploration, Maschinenbau sowie die Konsumgüterindustrie und die Luftfahrt. Im Geschäftsjahr 2016/17 erzielte die Division einen Umsatz von rund 2,7 Mrd. Euro, davon etwa 50 % außerhalb Europas, ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 395 Mio. Euro und beschäftigte weltweit rund 13.700 Mitarbeiter.

Der voestalpine-Konzern

Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Technologie- und Industriegüterkonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen aus Stahl und anderen Metallen zählt sie zu den führenden Partnern der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie. Die voestalpine ist darüber hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie und im Spezialschienenbereich sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Im Geschäftsjahr 2016/17 erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 11,3 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 1,54 Milliarden Euro und beschäftigte weltweit rund 50.000 Mitarbeiter.