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voestalpine mit deutlicher Ergebnissteigerung im 1. Halbjahr 2015/16

11. November 2015 | 

Der voestalpine-Konzern konnte im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2015/16 (1. April bis 30. September) in einem global uneinheitlichen wirtschaftlichen Umfeld seine erfolgreiche Entwicklung fortsetzen und die Umsatzerlöse im Vorjahresvergleich um 4,1 % von 5,6 Mrd. EUR auf 5,8 Mrd. EUR erhöhen.

  • Umsatz von 5,6 Mrd. EUR im Vorjahr um 4,1 % auf 5,8 Mrd. EUR erhöht
  • Ergebnisse sowohl von positiven Einmaleffekten als auch operativer Steigerung geprägt
  • Operatives Ergebnis (EBITDA) um 17,9 % von 757 auf 892 Mio. EUR gesteigert (ohne Einmaleffekte von 690 auf 755 Mio. EUR, + 9,3 %); EBITDA-Marge 15,4 %, auch bereinigte EBITDA-Marge mit 13 % deutlich über Vorjahreswert von 12,4 %
  • Betriebsergebnis (EBIT) um 29,4 % von 445 auf 575 Mio. EUR angehoben (ohne Einmaleffekte von 400 auf 450 Mio. EUR, + 12,7 %); EBIT-Marge 9,9 %, auch bereinigte EBIT-Marge von 7,2 % auf 7,8 % erhöht
  • Ergebnis vor Steuern mit 506 Mio. EUR um 29,1 % höher als im Vorjahr (ohne Einmaleffekte: 381 Mio. EUR, + 9,8 %); Ergebnis nach Steuern um 33,3 % auf aktuell 421 Mio. EUR gestiegen (ohne Einmaleffekte: 290 Mio. EUR, + 6,6 %)
  • Gearing Ratio mit 57,2 % trotz zwischenzeitlicher Dividendenausschüttung weiter verbessert
  • Bau der Direktreduktions-Anlage in Texas vor Endphase
  • Mitarbeiterstand mit 48.719 zum 1. Halbjahr 2015/16 auf neuem Rekordhoch
Wolfgang Eder

Die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres verliefen durchaus erfreulich. Einzelne Großaufträge sowie strategische Internationalisierungsschritte mit Akquisitionen und neuen Werken insbesondere in den USA und Asien haben unseren Produktmix im Hochtechnologiebereich erneut verbessert und damit zu einer alles in allem sehr erfreulichen Ergebnisentwicklung beigetragen.

Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG

Diese Entwicklung ist neben einem operativ bedingten Umsatzanstieg in einzelnen Divisionen auch auf Umsatzbeiträge aus Akquisitionen der Metal Engineering Division (Trafilerie Industriali S.p.A., Italien und Bathurst Rail Fabrication Center, BRFC, Australien) in der zweiten Hälfte 2014/15 zurückzuführen. Zusätzlich wurden die beiden bisher in dieser Division auf „at-equity“-Basis bilanzierten Unternehmen voestalpine Tubulars GmbH & Co KG, Österreich, und CNTT Chinese New Turnout Technologies, Ltd., China im laufenden Geschäftsjahr erstmals vollkonsolidiert. Negative Auswirkungen auf die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2015/16 hatten im Vorjahr getätigte Devestitionen in der Metal Forming Division (Verkauf der Flamco-Gruppe und der Plastics-Gesellschaften, beide Holland sowie der Rotec AB, Schweden).

Deutliche Verbesserung in allen Ergebniskategorien

Unter Berücksichtigung aller Sondereffekte erreichte der voestalpine-Konzern im 1. Halbjahr 2015/16 ein operatives Ergebnis (EBITDA) in Höhe von 892 Mio. EUR, dies entspricht einer Steigerung von 17,9 % im Vergleich zu 757 Mio. EUR im Vorjahr. Auch korrigiert um die Einmaleffekte ergibt sich noch ein Anstieg um 9,3 % auf 755 Mio. EUR. Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich von 12,4 % auf 13,0 %. Das Betriebsergebnis (EBIT) legte mit 575 Mio. EUR ebenfalls deutlich um 29,4 % nach 445 Mio. EUR im Jahr davor zu (bereinigt um die Einmaleffekte auf 450 Mio. EUR, + 12,7 %). Die korrespondierende bereinigte EBIT-Marge stieg von 7,2 % auf 7,8 %. Mit Ausnahme der Metal Engineering Division, die am stärksten den negativen Folgen des Konjunktureinbruchs im Öl/Gas-Bereich ausgesetzt war, konnten alle Divisionen nach Abzug von Sondereffekten die EBIT-Marge verbessern.

Das Ergebnis vor Steuern fiel mit 506 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2015/16 um 29,1 % höher aus als ein Jahr zuvor (392 Mio. EUR). Im Ergebnis vor Steuern sind Einmaleffekte von 125,2 Mio. EUR (Vorjahr 45,2 Mio. EUR) enthalten. Auch vermindert um diese Einmaleffekte liegt es mit 381 Mio. EUR immer noch um 9,8 % über dem Vorjahreswert. Das Ergebnis nach Steuern legte um ein Drittel von 316 Mio. EUR auf 421 Mio. EUR zu. Aufgrund der spezifischen steuerlichen Behandlung der Sondereffekte sind darin im 1. Halbjahr 2015/16 außerordentliche Beträge von 130,4 Mio. EUR (Vorjahr 43,4 Mio. EUR) enthalten, womit sich ein bereinigtes Ergebnis nach Steuern von 290 Mio. EUR ergibt (+ 6,6 %, 272 Mio. EUR im Vorjahr).

Das Eigenkapital erhöhte sich im Jahresvergleich um 11,7 % auf 5,5 Mrd. EUR. Neben der soliden Ergebnisentwicklung der vergangenen Quartale trugen die Konsolidierungsänderungen (von „at-equity“- auf Vollkonsolidierung) per 1. April 2015 ebenfalls zum Anstieg des Eigenkapitals bei. Zusätzlich positiv wirkte sich im 1. Halbjahr 2015/16 auch die Kapitalerhöhung im Ausmaß von 1,45 % des Grundkapitals zum weiteren Ausbau des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms aus, das seit nunmehr 15 Jahren als europaweit einzigartiges Erfolgsmodell gilt und die voestalpine-Mitarbeiter zum zweitgrößten Aktionär des Konzerns macht. Diese Erhöhung stärkte das Eigenkapital um weitere 85,3 Mio. EUR. In der Gegenüberstellung mit dem Bilanzstichtag des Geschäftsjahres 2014/15 (31. März 2015) stieg das Eigenkapital um 8 % von 5,1 Mrd. EUR auf 5,5 Mrd. EUR.

Die Nettofinanzverschuldung erhöhte sich im Jahresvergleich um 8,8 % von 2,9 Mrd. EUR auf 3,2 Mrd. EUR. Verglichen mit dem Bilanzstichtag 31. März 2015 (3 Mrd. EUR) erhöhte sich die Nettofinanzverschuldung um 5,9 %. Neben der hohen Investitionstätigkeit des Konzerns liegt die Zunahme gegenüber dem Bilanzstichtag auch in der Dividendenzahlung im 2. Quartal 2015/16 begründet. Die Gearing Ratio (Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital) verbesserte sich von 58,8 % per Ende September 2014 auf aktuell 57,2 % (per 31. März 2015 lag sie bei 58,4 %). Mit 48.719 Mitarbeitern (FTE + 2,8 %) zum 30. September 2015 erreichte die Anzahl der Beschäftigten im voestalpine-Konzern ein neues Rekordhoch. 

Konsequente Internationalisierung als Erfolgsfaktor

Den positiven Geschäftsverlauf in den letzten sechs Monaten beeinflusste nicht zuletzt die forcierte Internationalisierungsstrategie des Konzerns. Neben der Eröffnung neuer Werke wie jüngst im Automotive-Bereich in Shenyang, China verläuft auch der Bau der Direktreduktionsanlage in Corpus Christi, USA – bisher größte Auslandsinvestition in der Unternehmensgeschichte – weiter nach Plan. Wenige Monate vor Beginn der Hochlaufphase betont Wolfgang Eder: „80 Prozent des Projektes sind inzwischen realisiert, wir sehen schon Licht am Ende des Tunnels.“

Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2015/16

Die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2015/16 war für den voestalpine-Konzern zunächst durch eine relativ stabile Entwicklung geprägt. Im Verlauf des Sommers machte sich allerdings zunehmend die weltweite Marktschwäche im Bereich Energie (Öl, Gas) bemerkbar. Begleitet wurde die Entwicklung von einem Stahlpreisverfall auf den europäischen Spotmärkten aufgrund der anhaltenden Schwäche des Bausektors und der massiv zunehmenden Importe von Stahl-Commodities vor allem aus China bei gleichzeitigen Überkapazitäten in Europa. Die voestalpine war bisher durch die Konzentration auf Premium-Produkte sowohl im Energie- als auch im Stahlbereich sowie durch die Forcierung anderer Industriesegmente und Wirtschaftsregionen von diesen Entwicklungen nur am Rande betroffen. Dies wird in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres trotz eines leichten gesamtkonjunkturellen Aufwärtstrends in Europa und einer weitgehend stabilen Entwicklung in Nordamerika wesentlich schwieriger, da aus den übrigen Weltregionen keine nennenswerte Nachfrageunterstützung zu erwarten ist.

Wolfgang Eder

Aus heutiger Sicht zeichnet sich vor diesem Hintergrund daher für das dritte und vierte Quartal des laufenden Geschäftsjahres eine gegenüber der ersten Jahreshälfte schwächere Ergebnisentwicklung ab. Im Einzelnen sind operatives Ergebnis (EBITDA) und Betriebsergebnis (EBIT) für das Gesamtjahr unter Einbeziehung der außerordentlichen Effekte bzw. von Konsolidierungsveränderungen zwar unverändert über den Werten des Vorjahres zu erwarten, die bereinigten Ergebnisse werden im Hinblick auf das zuletzt zunehmend schwieriger gewordene Marktumfeld allerdings unter jenen des Vorjahres zu liegen kommen.

Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG

Der voestalpine-Konzern

Die weltweit tätige voestalpine-Gruppe ist ein stahlbasierter Technologie- und Industriegüterkonzern. Die Unternehmensgruppe ist mit rund 500 Konzerngesellschaften und -standorten in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten vertreten, sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Der Konzern ist mit seinen qualitativ höchstwertigen Produkten einer der führenden Partner der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Öl- und Gasindustrie. Die voestalpine ist darüber hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie und im Spezialschienenbereich sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2014/15 bei einem Umsatz von 11,2 Mrd. Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 1,5 Mrd. Euro und beschäftigte weltweit rund 47.500 Mitarbeiter.