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voestalpine-CEO Wolfgang Eder ist neuer Weltstahlpräsident

6. Oktober 2014 | 

Im Rahmen der Jahrestagung des Weltstahlverbandes übernimmt Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender des voestalpine-Konzerns, heute als erster Österreicher die Funktion des Weltstahlpräsidenten. Er steht damit für ein Jahr an der Spitze einer der weltweit größten Branchenverbände mit rund 170 Verbandsmitgliedern, die 85 Prozent der globalen Stahlproduktion darstellen.

Wolfgang Eder (62) wurde bereits vergangenes Jahr in Sao Paolo zum Vizepräsidenten gewählt und ist seit Oktober 2010 Mitglied des Executive Committee des Weltstahlverbandes („World Steel Association - worldsteel“). Er folgt dem Koreaner Joon-Yang Chung als Präsident nach, der nun für ein Jahr einer der beiden Vizepräsidenten ist. Nach Ablauf der worldsteel-Präsidentschaft wird auch Wolfgang Eder entsprechend des Verbandsreglements nochmals für eine Periode als Vice-Chairman fungieren. „Die Bestellung ist eine Bestätigung für den erfolgreichen Weg, den unser Unternehmen in den letzten 15 Jahren gegangen ist. Mit der strategischen Ausrichtung auf Qualitäts- und Technologieführerschaft – insbesondere in der Weiterverarbeitung – haben wir uns international eine Vorreiterrolle erarbeitet“, so Eder. Der voestalpine-Konzern erwirtschaftet nur noch rund ein Drittel des Umsatzes im klassischen Stahlbereich und entwickelt sich konsequent in Richtung Industrie- und Technologiegüterkonzern. Ein Weg, der mittlerweile auch von immer mehr Mitbewerbern als wegweisend betrachtet wird. „Für mich ist es aufgrund unserer Strategie weg vom klassischen Stahlgeschäft somit auch der letztmögliche Zeitpunkt, in der Rolle des Stahlbranchenvertreters noch glaubwürdig zu sein.“

Einheitliches „Level Playing Field“ für die weltweite Stahlindustrie

„In meiner neuen Rolle sind mir vor allem drei Themen ein großes Anliegen. Einerseits der Beitrag der Stahlindustrie zum globalen Klimaschutz, die Lebenszyklus-Betrachtung des Werkstoffs Stahl und der langfristige Wandel der Branche vom Massen- zum Qualitätsstahl“, skizziert Eder sein Programm. „In den vergangenen Monaten ist international viel Bewegung in die Diskussion um die Entwicklung eines weltweiten Level Playing Field in der Stahlindustrie gekommen. Auch auf worldsteel-Ebene werden gleiche Wettbewerbsbedingungen vor allem in der Energie- und Klimapolitik immer mehr zu einem Thema.“

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Thematik „Life Cycle Assessment“, sprich die integrierte Betrachtung von Werkstoffentwicklung, -anwendung und Wertschöpfungsketten vom Rohstoff über Produktion, Nutzung bis zum Recycling. „Beim Lebenszyklus hat der Werkstoff Stahl unbestreitbare Vorteile im Vergleich zu allen anderen Werkstoffen, hier bietet sich also eine große Chance für die gesamte Branche. Es gibt derzeit jedoch regional sehr unterschiedlich ausgeprägte Ansätze, Regelungen und Kriterien, die es im Interesse der gemeinsamen Schlagkraft zu harmonisieren gilt“, so Eder.

Vor allem in den reifen Volkswirtschaften wird es immer schwieriger, die klassische Massenstahlerzeugung aufrechtzuerhalten. „Hochkostenregionen werden hier auf lange Sicht wohl kaum mehr konkurrenzfähig sein. Es geht darum, einen langfristigen Plan zu entwickeln, wie man diese immer noch stark tonnenorientierte Stahlindustrie in Richtung einer stärkeren Qualitätsorientierung bringt. Klasse statt Masse muss das Motto vor allem in den Industriestaaten sein.“

Über den Weltstahlverband World Steel Association (“worldsteel”)

Der Verband wurde 1967 als „International Iron and Steel Institute (IISI)“ gegründet. Seit 2008 firmiert er als „World Steel Association - worldsteel“. Die Non-Profit-Organisation hat ihren Hauptsitz in Brüssel und einen weiteren in Peking. Verbandsmitglieder sind rund 170 Stahlproduzenten, nationale und regionale Stahlvereinigungen sowie einschlägige Forschungsinstitute. worldsteel vertritt insgesamt etwa 85 Prozent der weltweiten Stahlproduktion. Sie ist damit einer der größten Branchenverbände der Welt. worldsteel ist kein politischer Verband und hat auch keine politische Mission.

Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG und Weltstahlpräsident

Wolfgang Eder (62) trat nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Salzburg im Jahr 1978 in die (damalige) VOEST-ALPINE AG ein. 1995 wurde er (nach Koordination des erfolgreichen Börsengangs) zum Vorstandsmitglied des Nachfolgeunternehmens voestalpine AG bestellt, 2001 zu dessen stellvertretendem Vorsitzenden. Mit 1. April 2004 erfolgte seine Ernennung zum Vorsitzenden des Vorstandes. Darüber hinaus leitete Eder bis zum 30. September 2014 auch die Steel Division, die größte Division der voestalpine. Unter seiner Führung hat der voestalpine-Konzern seinen Umsatz von rund vier auf über elf Milliarden Euro fast verdreifacht und sich von einem klassischen Stahlunternehmen zu einem global tätigen Technologie- und Industriegüterkonzern entwickelt. Mit Wolfgang Eder wird jetzt erstmals ein Österreicher Vorsitzender des Weltstahlverbandes.

Der voestalpine-Konzern

Die weltweit tätige voestalpine-Gruppe ist ein stahlbasierter Technologie- und Industriegüterkonzern. Die Unternehmensgruppe ist mit rund 500 Konzerngesellschaften und -standorten in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten vertreten, sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Der Konzern ist mit seinen qualitativ höchstwertigen Produkten einer der führenden Partner der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Öl- und Gasindustrie. Die voestalpine ist darüber hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie und im Spezialschienenbereich sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2013/14 bei einem Umsatz von 11,2 Mrd. Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 1,4 Mrd. Euro und beschäftigte weltweit rund 48.100 Mitarbeiter.