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Nach der Finanzkrise - voestalpine erwirtschaftet zweithöchsten Umsatz in der Firmengeschichte

31. Mai 2011 | 

Jahresabschluss 2010/11: Überschuss auf rund 600 Mio. Euro verdreifacht

  • Umsatz nähert sich Vorkrisenstand – plus 28 % auf fast 11,0 Mrd. EUR
  • Alle Divisionen mit zweistelligem Ergebnisplus bei Volllast aktueller Kapazitäten
  • Jahresüberschuss auf 595 Mio. EUR mehr als verdreifacht – EBIT 985 Mio. EUR (+180%)
  • Position als Margenführer in Europa weiter gefestigt – 9 % EBIT-Marge
  • Gearing erstmals nach Böhler-Uddeholm-Akquisition unter 60 %
  • Stammbelegschaft zählt wieder über 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit
  • Anlagen liefern Rekordmenge von 7,7 Mio. Tonnen Rohstahl
  • Zehnprozentiger Kapazitätsausbau in Linz stützt Wachstumsaussichten 2011-2012
  • Im letzten Quartal mit 10,8 % erstmals wieder 2-stellige EBIT-Marge nach der Krise

Der voestalpine-Konzern hat im Geschäftjahr 2010/11 erhebliche Umsatz- und Ergebniszuwächse gegenüber dem Vorjahr erzielt und so die zweithöchsten Umsatzerlöse der Geschichte erwirtschaftet. Diese erfreuliche Entwicklung wurde von der sich im Jahresverlauf kontinuierlich verstärkenden Konjunkturdynamik sowie einem weitgehend 100%igen Auslastungsgrad aller Produktionskapazitäten getragen und durch die Effekte der konzernweit laufenden Effizienzsteigerungs- und Kostenoptimierungsprogramme verstärkt.

Umsatz nähert sich Vorkrisenstand - plus 28 % auf fast 11,0 Mrd. EUR*

Die Umsatzerlöse des voestalpine-Konzerns erhöhten sich im Geschäftsjahr 2010/11 gegenüber dem Vorjahr um 2.403,7 Mio. EUR bzw. 28,1 % auf 10.953,7 Mio. EUR, dem zweithöchsten Wert in der Geschichte nach 2008/09 (11.725 Mio. EUR).

Mit einem Zuwachs um 1.076,3 Mio. EUR (+ 34,7 %) auf 4.175,0 Mio. EUR weist die Division Stahl – sowohl durch eine Steigerung der Menge als auch eine Erhöhung der Preise – absolut betrachtet die größte Steigerung aus.

In Bezug auf den Umsatz mit einem Plus von 38,8 % relativ am stärksten zulegen konnte die Division Edelstahl, und zwar um 735,9 Mio. EUR auf 2.631,3 Mio. EUR, wobei dort allerdings auch die krisenbedingten Einbrüche im Vorjahr besonders gravierend ausgefallen waren. In beiden Stahldivisionen ist der Umsatzanstieg auf eine breite Nachfragesteigerung aus fast allen wesentlichen Kundenbranchen zurückzuführen.

Steigende Bedarfe vor allem aus der Solarenergie, dem Bus- und Nutzfahrzeugbau sowie dem Bereich landwirtschaftlicher Maschinen ergaben in der Division Profilform eine Erhöhung der Umsatzerlöse um 30,8 % bzw. um 268 Mio. EUR von 871,3 Mio. EUR auf 1.139,3 Mio. EUR.

Die hohe Nachfrage aus den Schwellenländern insbesondere nach Fahrzeugen des Premiumsegments und ein kontinuierlich steigender Bedarf bei Nutzfahrzeugen führten in der Division Automotive mit 1.040,1 Mio. EUR zu einem um 204,7 Mio. EUR bzw. 24,5 % höheren Umsatz. Die Division konnte damit erstmals seit Gründung 2001 die 1-Milliarde-EUR-Marke übertreffen.

Die hohe Krisenresistenz und das in den Vorjahren vergleichsweise stabile Umsatzniveau brachte der Division Bahnsysteme einen Zuwachs um 18,6 % bzw. um 427,5 Mio. EUR auf 2.723,3 Mio. EUR.

* Gemäß IFRS alle Werte nach Purchase Price Allocation (PPA). Mit 1. April 2010 ist eine neue Organisationsstruktur des voestalpine-Konzerns in Kraft getreten. Dabei wurden die bis dahin der Division Edelstahl zugehörigen Geschäftsbereiche Precision Strip und Welding Consumables in die Divisionen Profilform bzw. Bahnsysteme übertragen. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden die divisionalen Vorjahres(quartals)zahlen entsprechend angepasst, die konzernalen Zahlen bleiben unverändert.

Alle Divisionen melden zweistelliges Ergebnisplus bei Volllast aktueller Kapazitäten

Noch markanter als bei den Umsatzerlösen spiegelt sich die verbesserte wirtschaftliche Lage in der Entwicklung der einzelnen Ergebniskategorien wider. Aus einem Umsatzanstieg von 28,1 % resultiert beim Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Abschreibungen (EBITDA) im Vergleich zum Geschäftsjahr 2009/10 ein Zuwachs um 59,9 % auf 1.605,6 Mio. EUR bzw. eine von 11,7 % auf 14,7 % gestiegene EBITDA-Marge.

Mit dem sowohl absolut als auch relativ betrachtet stärksten Zuwachs um 314,6 % auf 388,1 Mio. EUR hat die Division Edelstahl ihr EBITDA im Jahresvergleich mehr als vervierfacht.

Signifikant verbessert stellen sich auch die EBITDA-Werte in den Divisionen Profilform (+ 92,2 % auf 159,5 Mio. EUR), Automotive (+ 64,1 % auf 121,1 Mio. EUR) und Stahl (+ 40,6 % auf 595,1 Mio. EUR) dar. Bedingt durch die im Gegensatz zu den übrigen Divisionen bereits sehr hohen Vergleichswerte des Vorjahres beträgt die Steigerung in der Division Bahnsysteme "nur" 14,9 %, womit aber dennoch eine deutliche weitere Verbesserung des EBITDA von 367,7 Mio. EUR auf 422,4 Mio. EUR in dieser Division einhergeht.

Die vollständige Auslastung praktisch aller Produktionskapazitäten erbrachte in Verbindung mit der konsequent auf Produkt-, Qualitäts-, Technologie- und Kostenführerschaft ausgerichteten Strategie einmal mehr ein auch im europäischen Konkurrenzvergleich deutlich führendes Margen-Ergebnis.

*Vor nicht beherrschenden Anteilen und Hybridkapitalzinsen

EBIT auf 985 Mio. EUR nahezu verdreifacht – Jahresüberschuss rund 600 Mio. EUR

Mit einem operativen Ergebnis (EBIT) von 984,8 Mio. EUR hat die voestalpine AG 2010/11 ihr operatives Ergebnis gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres um 180 % verbessert und ihre EBIT-Marge von 4,1 % auf 9,0 % mehr als verdoppelt.

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) konnte im Geschäftsjahr 2010/11 aufgrund des stark gestiegenen operativen Ergebnisses im Jahresvergleich auf 781,0 Mio. EUR erhöht werden. Das Ergebnis nach Steuern (Jahresüberschuss)* beläuft sich unter Berücksichtigung einer Steuerquote von 23,9 % auf 594,6 Mio. EUR und liegt um 218,3 % über dem Wert des Vorjahres.

Damit ergibt sich für das Geschäftsjahr 2010/11 ein Ergebnis je Aktie (EPS) von 3,04 EUR (Vorjahr: 0,65 EUR). Als Dividende schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung einen Betrag von 0,80 EUR pro je Aktie nach 0,50 EUR im vorangegangenen Geschäftsjahr vor. Dies entspricht einer Steigerung der vorgeschlagenen Dividende um 60 %.

* Vor nicht beherrschenden Anteilen und Hybridkapitalzinsen

Nettoverschuldung erstmals seit Böhler-Uddeholm-Akquisition unter 60%

Aufgrund des sehr guten Ergebnisses und des unter Abschreibungsniveau liegenden Investitionsaufwandes konnte die Nettofinanzverschuldung gegenüber 31. März 2010 um 10,7 % von 3.037,3 Mio. EUR auf 2.713,1 Mio. EUR verringert werden. Zum Ende des Geschäftsjahres ergibt sich damit für den voestalpine-Konzern eine Nettofinanzverschuldung in Prozent des Eigenkapitals (gearing ratio) von 57,8 %, verglichen mit noch 71,3 % zum 31. März 2010.

Stammbelegschaft zählt wieder über 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit

Zum 31. März 2011 beschäftigte der voestalpine-Konzern in der Stammbelegschaft (ohne Lehrlinge und Leihpersonal) weltweit 40.700 Mitarbeiter, gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Plus von 1.294 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bzw. einem Anstieg von 3,3 %. Die Anzahl der Leiharbeitskräfte hat sich konzernweit um 36,7 % auf 4.036 erhöht. Zum 31.3.2011 hat der Konzern darüber hinaus weltweit 1.330 Lehrlinge ausgebildet.

21.760 Stammmitarbeiter (53,5 %) sind außerhalb Österreichs, 18.940 Beschäftigte in heimischen Konzernunternehmen tätig. Der Gesamtpersonalstand lag per 31. März 2011 noch um 2.446 Personen oder 5,2 % unter jenem von Ende September 2008 bei Ausbruch der Wirtschaftskrise. Divisional zeigen sich jedoch recht unterschiedliche Tendenzen. So liegt der Gesamtpersonalstand in den Divisionen Bahnsysteme und Automotive bereits wieder auf Vorkrisenniveau, in übrigen Divisionen noch darunter.

Anlagen liefern Rekordmenge von 7,7 Mio. Tonnen Rohstahl

Die im Laufe des Geschäftsjahres 2010/11 stark verbesserte Konjunktur spiegelt sich auch in einem deutlichen Anstieg der Rohstahlproduktion wider. Die im Geschäftsjahr 2010/11 erreichte Gesamterzeugungsmenge von 7,72 Mio. Tonnen liegt um 27,2 % über dem Vorjahreswert und stellt für den voestalpine-Konzern einen neuen Produktionsrekord dar.

Generelle Aussichten für das laufende Geschäftsjahr

Nicht nur die voestalpine, sondern weite Teile der Industrie weltweit haben sich überraschend schnell von den Auswirkungen der Krise der Jahre 2008 und 2009 erholt und sind dabei, deutlich schneller als erwartet wieder Anschluss an die solide Vorkrisenentwicklung zu finden. Dennoch bleiben Risken, die ein latentes Bedrohungspotential für einen nachhaltigen Aufschwung darstellen: Von der Verschuldungsproblematik verschiedener EU-Länder, vor allem aber auch der USA, über nach wie vor bestehende Schwächen der Finanzmärkte und Banken bis hin zu möglichen Überhitzungstendenzen in einzelnen Sektoren oder Regionen.

Alles in allem überwiegen aber die positiven Aspekte. In den wesentlichen Wirtschaftsregionen zeichnet sich vor diesem Hintergrund auch für die zweite Hälfte 2011 eine anhaltend günstige Konjunkturentwicklung ab. China, Indien und der ostasiatische Raum sollten so wie Brasilien und einzelne weitere Staaten Süd- und Mittelamerikas ihr überproportionales Wachstum fortsetzen.

Für Europa ist davon auszugehen, dass sich die solide Nachfrageentwicklung in Kerneuropa und Skandinavien fortsetzt und in Zentral- und Osteuropa (einschließlich Russland) der jüngst spürbare Aufwärtstrend weitergeht. Im Gegensatz dazu ist für den Süden und den äußersten Westen Europas auch 2011 noch nicht mit nennenswerter Belebung zu rechnen.

Auch in branchenmäßiger Hinsicht ergibt sich für 2011 ein insgesamt durchaus zuversichtlich stimmendes Szenario: Insbesondere die Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie, der Maschinenbau und die Konsumgüterindustrie sowie der Energiebereich (konventionell und alternativ) lassen eine Nachfrage auf hohem Niveau erwarten. Zuletzt ebenfalls mit steigender Tendenz stellt sich die Nachfrage in der Luftfahrtindustrie dar.

Zehnprozentiger Kapazitätsausbau in Linz stützt Wachstumsaussichten 2011-2012

Vor diesem alles in allem erfreulichen konjunkturellen Hintergrund zeichnet sich bereits jetzt für den größten Teil des neuen Geschäftsjahres in allen Divisionen der voestalpine AG eine Vollauslastung der Kapazitäten bei zumindest stabilem Preisniveau ab.

Trotz der absehbaren Vollauslastung der bestehenden Kapazitäten ergibt sich im Verlauf des Geschäftsjahres 2011/12 die Chance auf ein nicht nur rein preis- sondern auch mengengetragenes Wachstum: Im Herbst 2011 wird die Division Stahl die Kapazität über ihre gesamte Wertschöpfungskette um rund 10 % auf etwa 6 Mio. Tonnen per anno erhöhen und auch in der Division Edelstahl sollte noch eine gewisse Mengensteigerung möglich sein.

Zusätzlich positiv wird sich die weitere Umsetzung der 2009 eingeleiteten Effizienzsteigerungs- und Kostenoptimierungsprogramme auswirken. Trotz gewisser Planungsunsicherheiten infolge kurzfristiger Schwankungen der Rohstoffpreise sollte 2011/12 damit eine weitere, deutliche Verbesserung im Konzernergebnis möglich werden.

Der voestalpine-Konzern

Die voestalpine ist ein weltweit agierender Konzern mit einer Vielzahl von spezialisierten und flexiblen Unternehmen, die hochwertige Stahlprodukte fertigen, verarbeiten und weiterentwickeln. Die Unternehmensgruppe ist mit 360 Produktions- und Vertriebsgesellschaften in über 60 Ländern vertreten. Das Unternehmen ist mit seinen qualitativ höchstwertigen Flachstahlprodukten einer der führenden europäischen Partner der Automobil-, der Hausgeräte- und der Energieindustrie. Der voestalpine-Konzern ist darüber hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen sowie Europas Nummer eins in der Herstellung von Schienen. Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2010/11 bei einem Umsatz von rund elf Milliarden Euro ein operatives Ergebnis (EBIT) von knapp einer Milliarde Euro und beschäftigt weltweit rund 47.000 Mitarbeiter.