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voestalpine und Johannes Kepler-Universität bauen strategische F&E-Kooperation in der Oberflächentechnik aus

23. Juli 2010 | 

Der voestalpine-Konzern vertieft seine Forschungs- und Entwicklungskooperationen mit wissenschaftlichen Einrichtungen.

  • Gemeinsames Projekt „SteelCoatingDesign“ wird mit 3 Instituten der JKU und zwei Jahren Laufzeit realisiert
  • Mit Innovationen bei Beschichtungen will voestalpine Qualitätsführerschaft im Flachstahlbereich ausbauen
  • Weltweit bestehen 80 Kooperationen des voestalpine-Konzerns mit wissenschaftlichen Partnern.

Der voestalpine-Konzern vertieft seine Forschungs- und Entwicklungskooperationen mit wissenschaftlichen Einrichtungen. Mit dem neuen gemeinsamen Projekt „SteelCoatingDesign“ von voestalpine Stahl GmbH und Johannes Kepler-Universität (JKU), Linz, bauen beide Partner zugleich ihre strategische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Oberflächen- und Nanotechnologie aus.

An dem Forschungsprojekt, das ein Volumen von 450.000 EUR umfasst und auf die Dauer von zwei Jahren angelegt ist, sind drei Institute der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät an der JKU beteiligt, nämlich das Institut für Chemische Technologie Anorganischer Stoffe, das Institut für Polymerwerkstoffe und das Institut für Polymerwissenschaften.

Von den rund 80 laufenden Kooperationen, die der voestalpine-Konzern weltweit mit wissenschaftlichen Partnern wie Universitäten oder Fachhochschulen im Bereich der anwendungsorientierten Grundlagenforschung betreibt, zählt die Johannes Kepler-Universität zusammen mit der Montanuniversität Leoben und den Technischen Universitäten Wien und Graz zu den derzeitigen wichtigsten.

Die voestalpine Stahl GmbH arbeitet mit nicht weniger als 13 Instituten der JKU bzw. an dieser Universität eingerichteten Christian-Doppler-Labors zusammen. Die Forschungsgebiete umfassen Oberlächenanalytik, Marketing und Vertrieb, Ober- und Grenzflächenchemie sowie Modellieren und Simulation von Stranggießen und Warmwalzen. Den bislang letzten „Meilenstein“ der Kooperation bildete vor zwei Jahren die Einrichtung des Zentrums für Oberflächen- und Nanoanalytik (ZONA).

"Ausbau der Technologieführerschaft"

Aus Sicht der voestalpine spricht für die langjährige Zusammenarbeit mit der Kepler-Universität, „dass wir mit ihr einen lokalen Partner haben, der über hervorragende Kompetenz im Bereich Beschichtungstechnologie verfügt, um uns beim Ausbau der Innovations- und Qualitätsführerschaft in anspruchsvollsten Produktsegmenten bestmöglich zu unterstützen“, erklärt Peter Schwab, Forschungschef des voestalpine-Konzerns. Die Oberflächentechnologie sei ein ganz entscheidender Teil der Ausrichtung des Unternehmens im Flachstahlbereich am Markt. „Innovationen, mit denen wir unsere führende Position in diesem Bereich ausbauen wollen, sind eine hochkomplexe und langwierige Sache: Es geht darum zu verstehen, wie mehrere Schichten miteinander reagieren und wie sie zusammenwirken. In weiterer Folge muss dieses Wissen dann auch im Produktionsprozess umgesetzt werden.“

Oberflächentechnologie bildet demnach auch einen Schwerpunkt des neuen Forschungszentrums „InnovationsCenter Stahl“ der voestalpine, das im September am Standort Linz eröffnet wird.

Die voestalpine nutzt die Qualifikation der Studierenden übrigens nicht nur im Rahmen von gemeinsamen Projekten, die konkrete Produkt- und Prozessentwicklungen ermöglichen, „sondern wir sind auch ein wichtiger Arbeitgeber der Absolventen: Bereits knapp die Hälfte aller Absolventen technischer Studienrichtungen, die am Standort Linz des voestalpine-Konzerns beschäftigt sind, kommen von der JKU“, betont Schwab.

„Neue Testmethoden finden, damit Werkstoffe zusammen halten“

„Kunststoff und Metall halten zusammen“ – so könnte man das Forschungsziel des neuen Projektes zur Optimierung der Schichtsysteme auf Stahlband zusammenfassen. Zugleich beschreibt dieses Motto den neuen „Geist“ an der JKU; er bringt drei ganz unterschiedliche Institute (Chemische Technologie Anorganischer Stoffe, Polymerwerkstoffe und Polymerwissenschaften) zusammen, die jedoch eines gemeinsam haben: Sie befinden sich nach der Neubesetzung im Aufbruch und arbeiten daran, Stahl wirkungsvoll vor Korrosion zu schützen.

„Es geht heute nicht mehr nur darum, einzelne Aspekte zu sehen und Teile des Materialverbundes zu ertüchtigen, vielmehr muss man das Ganze betrachten und die Schnittstellen verstehen“, so Univ.-Prof. Dr. Achim Walter Hassel, Vorstand des Instituts für Chemische Technologie Anorganischer Stoffe und Koordinator des Projektes. „Was nützt es, die Zink-Überzüge durch Zulegieren mit Magnesium und weiteren Elementen oder die Polymerschichten durch ideale Rezepturen und Verarbeitungen mit hohem Aufwand weiter zu ertüchtigen, wenn sie letzlich nicht zuverlässig aneinander haften?“, so Hassel, der erst im vergangenen Jahr vom Max Planck-Institut für Eisenforschung aus Düsseldorf nach Linz gewechselt ist.
„In dem von der FFG geförderten Projekt möchten wir insbesondere neue Testmethoden entwickeln, mit denen wir Schwachstellen finden und letztlich ausmerzen können.“

Der voestalpine-Konzern

Die voestalpine ist ein weltweit agierender Konzern mit einer Vielzahl von spezialisierten und flexiblen Unternehmen, die hochwertige Stahlprodukte fertigen, verarbeiten und weiterentwickeln. Die Unternehmensgruppe ist mit 360 Produktions- und Vertriebsgesellschaften in über 60 Ländern vertreten. Die voestalpine ist mit ihren qualitativ höchstwertigen Flachstahlprodukten einer der führenden europäischen Partner der Automobil-, der Hausgeräte- und der Energieindustrie. Sie ist darüber hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen sowie Europas Nummer 1 bei der Herstellung von Schienen. Der voestalpine-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2009/10 einen Umsatz von 8,55 Mrd. Euro und beschäftigt weltweit rund 41.000 Mitarbeiter.