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Strategische Partnerschaft zwischen voestalpine und Johannes Kepler Universität

9. Juni 2008 | 

Neues Zentrum für Oberflächen- und Nanoanalytik (ZONA) soll Innovationsvorsprung der voestalpine auf diesem Gebiet ausbauen

Die Kooperation zwischen der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) und der voestalpine Stahl GmbH ist um ein weiteres wichtiges Kapitel reicher. In einem gemeinsamen Pressegespräch mit dem oö. Landeshauptmann Josef Pühringer und dem Rektor der JKU, Richard Hagelauer, gaben Peter Ackerlauer, Verkaufsvorstand der voestalpine Stahl GmbH, und Peter Schwab, Forschungschef des voestalpine-Konzerns, eine neue strategische Partnerschaft im Bereich der Oberflächen- und Nanoanalytik bekannt.

Das neue Zentrum für Oberflächen- und Nanoanalytik (ZONA) und der dort eingerichtete Lehrstuhl für Materialwirtschaft wird aus Mitteln des Bundes, des Landes Oberösterreich und der voestalpine Stahl GmbH, Linz, finanziert, die voestalpine und die JKU werden auf diesem Gebiet aber auch inhaltlich eng kooperieren. Neben neuen Forschungseinrichtungen auf der Universtität, die von der voestalpine genutzt werden, sieht die Kooperation auch die Einbindung von Wissenschaftern und Studenten der JKU an konkreten Forschungsprojekten in der voestalpine vor. Das Zentrum für Oberflächen- und Nanoanalytik wird am Institut der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Johannes Kepler Universität eingerichtet und nimmt derzeit gerade seinen Betrieb auf.

"voestalpine spielt in der Champions League"

Die finanzielle Beteiligung der voestalpine Stahl GmbH (die sich wie jene des Landes Oberösterreich auf 2 Mio. EUR beläuft), sieht Verkaufsvorstand Peter Ackerlauer als zukunftsweisende Investition. "Die voestalpine spielt im Bereich der Oberflächentechnologien in der Champions League. Aus allen Kundenbranchen, vor allem auch aus der Automobilindustrie, besteht aber nachhaltiger Bedarf, bestehende Beschichtungen weiterzuentwickeln, und wir wollen unseren Vorsprung auf diesem Gebiet mit dieser Partnerschaft weiter ausbauen." Ackerlauer wies darauf hin, dass zwischen der voestalpine und der Kepler-Universität bereits eine Reihe von Kooperationen bestünden, nicht zuletzt deshalb, weil das Unternehmen steigenden Bedarf an Absolventen technischer Studienrichtungen habe. So kämen in der voestalpine Stahl bereits mehr als 40 % aller Absolventen technischer Studienrichtungen von der JKU.

"Metallurgie und Werkstoffkunde haben sich zu einer ungemein forschungsintensiven Wissenschaft entwickelt. High-tech-Stahlprodukte aus der voestalpine beruhen auf intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit und häufig aus der Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft." So unterhalte die voestalpine Kooperationen mit mehr als 70 nationalen und internationalen Universitäten und Forschungseinrichtungen, darunter der Johannes Kepler Universität, und wende jährlich rund 100 Mio. EUR für Forschung und Entwicklung auf, davon entfielen etwa die Hälfte auf den Standort Linz.

"Qualitätssprung, der seinesgleichen sucht"

"Im neuen Universtitätszentrum können F&E-Themen behandelt werden, die direkt aus den Unternehmensprozessen kommen", hob Peter Schwab, Forschungschef des voestalpine-Konzerns, hervor. Damit ergebe sich eine Kompetenzbündelung von wissenschaftlicher Forschungs- und prozessbezogener Entwicklungsarbeit und damit §ein Qualitätssprung in der Zusammenarbeit, der international Seinesgleichen sucht".

Als Beispiel für Anwendungsgebiete der Nanotechnologie nannte Schwab die Beschichtung moderner Stähle, auf denen zwischen dem Stahlband und der eigentlichen Legierungsschicht, zum Beispiel Zink, eine unvorstellbar dünne Schicht aufgetragen wird, um die Haftung der Beschichtung zu gewährleisten. "Wir reden hier von einer Dicke, die dem Tausendstel eines Haares entspricht". Hier sei die Nanoanalytik wichtig, um die chemische Zusammensetzung von Stählen im beinahe atomaren Größenbereich analysieren zu können.

Schwab betonte, dass die voestalpine parallel zur strategischen Partnerschaft mit der JKU die unternehmenseigenen Forschungsressourcen weiter ausbaue. Zusätzlich zur Beteiligung am Zentrum für Oberflächen- und Nanoanalytik und als optimale Ergänzung der dort zur Verfügung stehenden Einrichtungen würden weitere rund 15 Mio. EUR in das neue "Innovationscenter Stahl" und damit in neueste Forschungs- und Entwicklunslabors investiert. "Grenzflächenchemie und Nanoanalytik sind hier ganz entscheidende Bereiche, in denen wir unseren Technologievorsprung bei oberflächelten Stahlbändern langfristig absichern wollen", bekräftigte Schwab.