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voestalpine treibt Markteinstieg in Südosteuropa voran

3. Oktober 2007 | 

Eine boomende Bauindustrie und die forcierten Ausbaupläne der Automobil- bzw. Automobilzulieferindustrie sorgen in Südosteuropa, insbesondere in Rumänien, für eine sprunghaft steigende Stahlnachfrage. Der voestalpine-Konzern baut daher seine Präsenz in der Wachstumsregion weiter aus. Nach der heuer erfolgten Eröffnung eines neuen Stahl Service Centers (SSC) in Polen errichtet die voestalpine nun in Rumänien ein weiteres SSC. Die Investitionen in diesen Standort an der Donau werden rund 18 Mio. EUR betragen, der Produktionsbeginn ist für das erste Halbjahr 2009 geplant.

  • Neues Stahl Service Center in Rumänien wird auf der grünen Wiese errichtet.
  • Division Automotive baut Aktivitäten mit zweitem Standort aus.
  • Division Bahnsysteme profitiert von wachsender Nachfrage bei Schieneninfrastruktur.
  • Starkes Wachstum macht Südosteuropa für die voestalpine-Gruppe zu interessantem Zukunftsmarkt.

„Wir haben immer betont, dass ,unser China’ gewissermaßen in Osteuropa vor unserer Haustür liegt. Wir sehen in dieser Region langfristig die größten Wachstumschancen“, sagt Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG. „Mit dem rumänischen Ort Giurgiu, rund 60 km südlich von Bukarest, wurde ein Standort gefunden, der direkt an der Donau liegt und somit von Linz aus logistisch ideal und kostengünstig erreichbar ist“. Mit der Errichtung dieses insgesamt bereits vierten Produktionstandortes der voestalpine in Rumänien soll 2008 begonnen werden, die geplante Investitionssumme beträgt rund 18 Millionen Euro. Die Produktion – im Wesentlichen der hochpräzise Zuschnitt von Feinblechen exakt nach Kundenwunsch – soll im ersten Halbjahr 2009 beginnen. Mittelfristig könnten aufgrund des großen Nachfragewachstums weitere SSC-Standorte in der Türkei und der Ukraine folgen.

Das Wachstum in Südosteuropa lässt sich exemplarisch am Beispiel Rumänien darstellen: Für die voestalpine wichtige Branchen wie Automobil- und Automobilzulieferindustrie sowie die Baubranche wachsen jährlich um mehr als 20 Prozent und damit ein Vielfaches schneller als die Gesamtwirtschaft in dieser boomenden Region. Laut Marktschätzungen wird sich der Flachstahlbedarf in Rumänien und Bulgarien von derzeit 1,7 Millionen Tonnen bis 2011 auf rund 4 Millionen Tonnen mehr als verdoppeln. In der gesamten Schwarzmeerregion (also inklusive Russland, Türkei und Ukraine) wird der Stahlbedarf binnen zehn Jahren von derzeit etwa 23 Mio. Tonnen auf über 50 Millionen Tonnen steigen und sich damit ebenfalls mehr als verdoppeln. Mit dem wachsenden Stahlbedarf steigt insbesondere auch die Nachfrage nach Qualitäts-Stahlprodukten der voestalpine. Von Rumänien aus ergeben sich zudem gute direkte Transportwege per Schiff nach Russland und in die Türkei, weshalb das Land für einen ersten Expansionsschritt in Richtung Südosteuropa ausgewählt wurde.

Stahl Service Center - die "Maßschneiderei" der voestalpine

Die voestalpine Stahl Service Center GmbH ist ein Unternehmen der Divion Stahl, das sowohl Feinbleche der voestalpine als auch Material anderer Hersteller nach Kundenwunsch konfektioniert, das heißt millimetergenau zuschneidet und just in time beliefert. Bislang gibt es fünf SSC-Standorte: Linz (Österreich), Cittadella, Conegliano, Vicenza (Italien) und Tychy (Polen). Die bis 2015 vorgesehene Erhöhung der jährlichen Verarbeitungleistung von derzeit 1,5 Mio. auf 2,6 Mio. Tonnen Stahl soll neben dem Wachstum der bestehenden Standorte zu einem wesentlichen Teil auch durch Erschließung neuer Märkte erfolgen.

Division Automotvie plant zweites Werk im Norden Rumäniens

Die voestalpine-Gruppe ist in Mittel- und Osteuropa bereits seit längerem mit einer Reihe von Produktions- und Vertriebsstandorten vertreten. Im Geschäftsjahr 2006/07 entfielen rund 10 % des Konzernumsatzes (knapp 700 Mio. EUR von ingsesamt 7 Mrd. EUR) auf diesen Raum.

Auch in Rumänien verfügt der voestalpine-Konzern bereits über wichtige Standorte: Seit 2004 ist die Division Automotive hier mit einem Standort der britischen Tochtergesellschaft voestalpine Elmsteel vertreten, die in einem Werk in Satu Mare jährlich 50 Mio. Rohrteile für die Automobilindustrie fertigt. Kurz vor Baubeginn befindet sich zudem ein Presswerk des zum voestalpine-Konzern gehörenden deutschen Automobilzulieferers Dancke. Im Westen Rumäniens sollen am neuen Standort in Arad künftig Pressteile für den lokalen, aber auch für den westeuropäischen Markt erzeugt werden.

Division Bahnsysteme profitiert von Marktwachstum

Die Division Bahnsysteme, die über die Weichenbaugesellschaft VAE APCAROM in der Region tätig ist, profitiert ebenfalls vom Aufschwung. Als führender Lieferant spezieller Weichen- und Schienentechnologie erhielt die voestalpine erst vergangene Woche einen Folgeauftrag zur Erneuerung des Bukarester Nahverkehrsnetzes. Darüber hinaus ist die VAE-Gruppe des voestalpine-Konzerns, der Weltmarktführer bei Weichensystemen, auch mit einem Produktions-Jointventure in Bulgarien vertreten.

Weiters verfügt auch die Division Edelstahl über eine starke Präsenz in Südosteuropa, so etwa seit 2005 über Vertriebsniederlassungen in Rumänien und Polen, sowie darüber hinaus über einen Produktionsstandort in der Türkei.